Horb

Der Name Horb, damals noch „Horwe" geschrieben, findet sich zum ersten Mal im Neustadter Erbbuch von 1317, in dem die Besitzverhältnisse beim Erwerb der „Neuen Herrschaft" durch den Grafen Berthold von Henneberg niedergeschrieben sind. Das Wort leitet sich von „horo" ab, was soviel wie ”Sumpf" bedeutet und von der Lage an der Steinachniederung herrührt.

Sommerliche Aufnahme des Stadtteils Horb.
© Klaus Frenzel

Möglicherweise gab es am Horber Sattelpass eine vorgeschichtliche Siedlung, denn beim Pflügen wurden in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts und kurz nach dem Ersten Weltkrieg Skelette mit Grabbeigaben gefunden. Da über den Pass eine alte Straße führte, könnte es sich um Zufallsgräber handeln, aber auch eine Siedlung in der Nähe ist nicht auszuschließen. (Das nahe liegende Fechheim dürfte eines der ältesten Dörfer in unserem Gebiet sein, mit anfangs großer kirchlicher und weltlicher Bedeutung.)

Nach dem Urbar von 1514 gehörten die zehn Güter des Dorfes der Äbtissin von Sonnefeld. Im Erbbuch von 1516 ist ausdrücklich vermerkt, dass außer der Äbtissin niemand mehr Besitz in Horb hatte.
Als 1547, nach der Kapitulation des Kurfürsten Johann Friedrich im Schmalkaldischen Krieg, Kaiser Karl V. mit seinem Heer über den Thüringer Wald zog, bewegte sich ein Teil der Spanier über Seitenwege von Judenbach über Mupperg und Horb Richtung Sonnefeld. Wie aus einer Sonnefelder Klosterrechnung hervorgeht, erlitt hierbei die Witwe Margarethe Wittmann in „Horb unterm Fürttenberg” schweren Schaden.

Von zehn Männern, die 1618 registriert wurden, fanden sich nach dem Dreißigjährigen Krieg nur noch vier. Aus einem Bericht vom Jahre 1636 geht hervor, dass von 120 Tagwerk Feld nur 2 Tagwerk mit Winterbau bestellt waren. Von den zwei Pferden oder einem Paar Ochsen und zwei Kühen vor dem Krieg war nichts übriggeblieben.
Wie der Bericht von 1636 ebenfalls vermerkt, gab es unter den zehn Feuerstätten eine Mühle. Diese, Mörm-Mühle genannt, stand ursprünglich hoch oben auf dem Berg, etwas unterhalb des Horb-Fechheimer Sattelpasses, wo heute noch dicht an der Straße eine Quelle zu finden ist. 1659 liest man im Sonnefelder Lehenbuch von der "neuerbauten Mühle", so daß zu vermuten ist, daß die alte kurze Zeit vorher abgebrochen und eine neue unten an der Steinach erbaut worden war. 1659 befand sie sich im Besitz von Klaus Eichhorn. Seine Nachfolger waren Georg Hayn und Georg Walter. An Martini 1698 wurde die Mühle auf fürstlichen Befehl abgebrochen und "auf Heubisch transferiert". Ab und zu wandern also nicht nur Müller, sondern auch Mühlen.

Im Ersten Weltkrieg fielen vier Horber, aus dem Zweiten kehrten ebenfalls vier Soldaten nicht zurück.

Zum 1. Juli 1967 ließ sich Horb nach Fürth am Berg eingliedern. Am 1. Januar 1971 entstand die Gemeinde Wasung aus den Dörfern Aicha, Fechheim, Fürth am Berg (mit Horb), Mittelwasungen, Plesten und Unterwasungen. 1976 wurde Wasung nach Neustadt eingemeindet.